17.11.2009

Blei im Blut - Tödliche Profitgier in Peru


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4.000 Meter hoch in den peruanischen Anden liegt "La Oroya". Eine Stadt, die es zu einer traurigen Berühmtheit gebracht hat: La Oroya zählt zu den zehn am stärksten vergifteten Orten der Welt! Verursacher ist die riesige Schmelzhütte "Doe Run", Tochter eines amerikanischen Mutterkonzerns.

Erze und andere Metalle werden in der Hütte kostengünstig für den Weltmarkt geschmolzen und verarbeitet. Die seit Jahren geforderten Umweltauflagen aber ignorieren die Betreiber. Tagtäglich bläst der gigantische Schornstein der Schmelzhütte bis zu 800 Tonnen giftiger Gase in die Luft, Abwässer werden ungefiltert in den Fluss geleitet. Fast alle der 30.000 Einwohner der Stadt sind vergiftet, besonders betroffen sind die Kinder, viele sterben. Trotzdem wagt kaum eine Familie in La Oroya, gegen die Schmelzhütte zu protestieren. Ihre Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von ihr ab.

Einzig ein Mann kämpft seit Jahren für die Menschen von La Oroya: der katholische Bischof Pedro Barreto. Er organisiert den Widerstand der Zivilgesellschaft, holt sich Rat von Umweltexperten und NGOs (Nichtregierungsorganisationen), redet der peruanischen Regierung ins Gewissen und sucht regelmäßig das Gespräch mit dem Management der Schmelzhütte. Denen ist der katholische Oberhirte inzwischen ein rotes Tuch: Ihren Erpressungsversuchen und Drohungen hat er bislang widerstanden.

Was kann ein einzelner Mensch gegen die Profit- und Machtinteressen eines Großunternehmens in der heutigen globalisierten Welt ausrichten?

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