02.08.2010

Leben ohne Schadstoffe? [Doku] [Arte]


Wachsender Konsum und steigender Preisdruck sind zwei Ursachen für den Raubbau an der Natur, das Schwinden der natürlichen Ressourcen und die wachsende Umweltverschmutzung. Der Wissenschaftler Michael Braungart will den Problemen mit einer neuen Wirtschaftsform entgegentreten. Die Dokumentation stellt sein Konzept aus Kreislaufwirtschaft und Recycling vor.

Lebensmittelskandale, Umweltsünden, Raubbau an der Natur - der Mensch vergiftet sich und seine Lebensgrundlagen. Doch der Wissenschaftler Michael Braungart ist der Meinung, dass es immer noch eine Chance für eine bessere, saubere Welt gibt. Dafür müsse man allerdings so einiges neu erfinden, mit der Kreislaufwirtschaft zum Beispiel. Die Idee ist einfach und von der Natur abgeschaut: Alles, was produziert wird, müsste man kompostieren oder wiederverwerten können. Nach diesem Prinzip hat Michael Braungart zum Beispiel Farben entwickelt, die so gesund sind wie Rote-Bete-Saft. Kleidung, die damit gefärbt wird, könnte man unbedenklich dem Kompost zuführen und sie so zum Pflanzendünger machen. Ein entsprechendes T-Shirt aus Öko-Baumwolle hat er bereits zusammen mit einer Modefirma entwickelt und auf den Markt gebracht.

Das Produzieren in Kreisläufen ist auch technisch möglich, mittels Recycling, das immer wichtiger wird, denn das Ende der Rohstoffe ist absehbar. So landen heutzutage noch viele wertvolle Metalle im Müll. Einzelne Unternehmen, wie die Kupferhütte Aurubis in Hamburg, haben jetzt ein innovatives Konzept umgesetzt und recyceln den wertvollen Rohstoff für die Elektronikbranche. Allerdings erfordert das Kreislaufprinzip ein grundsätzliches Umdenken in der Wirtschaft. Und inzwischen interessieren sich auch immer mehr Unternehmer dafür. Das Ende der Rohstoffe ist absehbar, deshalb macht die Idee nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch Sinn.

Zum Thema "Gift - Unser tägliches Risiko": Täglich werden die Verbraucher mit einer Vielzahl von Giften konfrontiert, sei es in Lebensmitteln, in Textilien, in Spielzeug oder Möbeln. Trotz aller Verbote, Grenzwerte und Kontrollen gibt es keinen ausreichenden Schutz, denn immer neue Giftstoffe gelangen auf den Markt, deren Nachweis immer schwieriger wird. Der Themenabend zeigt zum einen die Gefährlichkeit gebräuchlicher Giftstoffe auf, präsentiert zum anderen aber auch Möglichkeiten, ein Leben ohne Gifte zu führen.

Pestizide im Gemüse, Farbstoffe in der Kleidung, Weichmacher im Spielzeug - täglich nehmen Menschen überall auf der Welt eine Reihe von giftigen Substanzen auf. Gifte, die die Gesundheit nachweislich schädigen können. Trotz aller Grenzwertbestimmungen, Verbote und Kontrollen ist der Verbraucher auch in der westlichen Welt nicht ausreichend geschützt. Große Pharmakonzerne versorgen den außereuropäischen Markt mit Giften, die in Europa auf der Verbotsliste stehen. Die EU aber importiert massenhaft Ware aus Asien. Vieles davon gehört eigentlich auf den Sondermüll, landet aber in Europa auf den Ladentischen.

Dazu kommt, dass nur wenige der Gifte, die regelmäßig verarbeitet werden, überhaupt nachweisbar sind. Der weitaus größere Teil ist nicht einmal bekannt, da die Hersteller immer neue Substanzen auf den Markt bringen. Der Gesetzgeber hinkt der Industrie stets hinterher, denn solange ein Gift nicht als schädlich identifiziert wurde, kursiert es auf dem Markt.

Ein grundsätzlicher Umdenkungsprozess ist erforderlich. Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler an der Entwicklung unbedenklicher Farben, Stoffe und Materialien. Dass ein Leben ohne Gifte durchaus möglich ist, sofern die Industrie bereit wäre, neue Wege einzuschlagen, zeigt die Dokumentation zum Abschluss des Themenabends.

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