10.08.2010

Die Geldquelle - Das Milliardengeschäft mit dem Wasser [Doku] [Repost]


Sorina lebt mit ihren sechs Kindern in einem Slum in Manila. Die Cholera haben sie nur knapp überlebt. Das verschmutzte Leitungswasser hatte sie infiziert. Und Mineralwasser in Flaschen kann sich Sorina nicht leisten.

Manila, die Metropole der Philippinen, hat die staatliche Wasserversorgung privatisiert. Internationale Konzerne übernahmen das Wassergeschäft. Sie versprachen sauberes, billiges Wasser und neue Anschlüsse. Stattdessen explodierten die Preise und die Qualität sank.

Dieses Wasserchaos droht in Deutschland nicht. Aber auch hier verkaufen immer mehr Kommunen ihr Wasser an große private Wasserversorger. Zum Beispiel Berlin, das sich für 1,7 Milliarden Euro die Hälfte seiner Wasserversorgung von den global players RWE und Veolia abkaufen ließ. Doch in vielen Städten wächst der Widerstand gegen den Ausverkauf des Gutes Wasser. Wasser ist zum Top-Thema der Globalisierungsdiskussion geworden. Trinkwasser muss in öffentlicher Kontrolle bleiben, fordern die Privatisierungsgegner. Wasser ist Lebensgrundlage und taugt nicht fürs Börsenmonopoly.

Dennoch haben es Multis wie Nestlé oder Danone längst geschafft, Europäer und Amerikaner an die Flasche zu bringen. Mineralwasser ist ein Boomprodukt. Statt billigeres Wasser aus dem Hahn, trinken wir Deutschen allein mehr als 120 Liter Evian, Vittel oder etwa Gerolsteiner pro Jahr und bezahlen gerne das Hundertfache dafür. Flaschenwasser verspricht Jugend, Fitness und ist ein Produkt mit lukrativer Gewinnspanne, vor allem in den Schwellenländern, wo die Wasserversorgung den Menschen kein trinkbares Wasser zu liefern vermag.

Die Dokumentation beleuchtet das Wasser-Geschäft, fragt nach den Akteuren, den Interessen und den Folgen für die Kunden.Wenn es nach der Welthandelsorganisation ginge, dann würde der Wassermarkt komplett liberalisiert und Wasser wäre eine Ware, vermarktet wie Computer oder Schokoriegel.

Ein Film von Tilman Achtnich.

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