14.06.2009
Darwins Alptraum - Darwins Nightmare [Doku]
In den 60er Jahren wurden im Viktoriasee Nilbarsche zu Versuchszwecken ausgesetzt. Dieser Eingriff brachte das ökologische Gleichgewicht ins Wanken. Binnen kurzer Zeit verdrängte der gefräßige Raubfisch, der fast zwei Meter lang werden kann, alle einheimischen Arten. Heute ist er als Viktoriabarsch ein Exportschlager.
Täglich starten große russische Transportmaschinen mit frischem Fischfilet an Bord in die Industrieländer. Auf dem Rückflug besteht die Ladung häufig aus Waffen. So hängt die Geschichte des Fisches eng mit den Bürgerkriegen in Zentralafrika zusammen. Dieser florierende globale Handel von Kriegsmaterial und Lebensmitteln hat das Leben der Menschen am Ufer des größten tropischen Sees der Erde radikal verändert. Der österreichische Filmemacher Hubert Sauper zeigt den Überlebenskampf der Menschen und stellt in seinem Dokumentarfilm die Frage, ob es ihnen im Strudel der Globalisierung mittlerweile ähnlich geht wie den Fischen im Viktoriasee: Nur der "Stärkste" überlebt - ein darwinistischer Alptraum.
Die Koproduktion "Darwins Alptraum" des WDR für ARTE hat seit 2004 eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten. Sie wurde bester europäischer Dokumentarfilm und gewann die Hauptpreise bei 19 internationalen Festivals, unter anderem in Venedig, Wien, Silver Spring, Chicago, Tel Aviv, Thessaloniki, Angers und Mexiko. In diesem Jahr wurde "Darwins Alptraum" für den Oscar in der Kategorie Dokumentarfilm nominiert.
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