17.06.2012

Israel beginnt Abschiebung afrikanischer Flüchtlinge / Afrikanische Flüchtlinge in Israel - Eindringlinge im Heiligen Land

[AFP] — Israel hat mit der Abschiebung mehrerer tausend illegaler Einwanderer aus Afrika begonnen. Als erste Gruppe sollen am Abend 120 Südsudanesen mit einem Charterflug in ihre Heimat gebracht werden, wie ein Sprecher des israelischen Innenministeriums mitteilte. Die Flüchtlinge seien bereits zum Tel Aviver Flughafen Ben Gurion gebracht worden. Nach Ministeriumsangaben verlassen sie Israel freiwillig. Dafür erhielt jeder Erwachsene 1000 Euro, Kinder bekamen knapp 400.  
Nach dem Willen von Innenminister Eli Jischai von der ultraorthodoxen Schass-Partei sollen langfristig alle illegal eingereisten Afrikaner ausgewiesen werden, da sie seiner Ansicht nach eine Bedrohung des "zionistischen Traums" darstellen.
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Eli Jischai
[Wikipedia] Seit dem 17. Juni 1996 ist er Mitglied der Knesset. Im amtierenden Kabinett von Benjamin Netanjahu (Likud) ist er Innenminister und einer der vier stellvertretenden Ministerpräsidenten.
  • Jischai sieht illegale Einwanderer pauschal als Gefahr und Quelle von Krankheiten wie Aids oder Hepatitis. Asylbewerber sollten in freiwillige Arbeitslager gebracht werden, um dort die durch das Verfahren entstehenden Kosten unentgeltlich abzuarbeiten.[2] 
  • Homosexuelle sind seiner Meinung nach krank, und die palästinensische Hamas möchte er „ausradieren“.[3] 
  • 2010 verteidigte er die Deportierung von 400 Kindern illegaler Einwanderer vor der Knesset mit dem Argument, dass diesen Einwanderer die einzige Rechtfertigung in Israel zu bleiben genommen werden müsse, nämlich ihre „Baby-Visa“ („the only criterion for staying [in Israel] is the ‚baby visa‘.“)[4]
  • Am 8. April 2012 verkündete Jischai, dass Günter Grass aufgrund seines umstrittenen Gedichts Was gesagt werden muss Persona non grata in Israel sei und erklärte: „Ich sehe es als Ehre an, ihm die Einreise ins Heilige Land zu verbieten“. Grass sei für ihn in die Kategorie „Nazi“ gerutscht. 
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Afrikanische Flüchtlinge in Israel - Eindringlinge im Heiligen Land
 [Süddeutsche] Ihre Hoffnung auf ein besseres Leben wurde bitter enttäuscht. In Israel stoßen Flüchtlinge aus Afrika nur auf Elend, Rassismus und Gewalt. Zehntausende von ihnen leben unter katastrophalen Bedingungen in Parks und Flüchtlingsbaracken. Die Hetzpolitik der Regierung heizt die Stimmung zunehmend auf.  
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