27.09.2013

NSA: Back-Doors in 80.000 strategischen Servern weltweit

[gi / 23.09.2013] Nachrichtendienste haben eine Infrastruktur geschaffen, mit der sie das gesamte Internet und jede über öffentliche Netze abgewickelte Telefon- und Handy-Kommunikation überwachen sowie gespeicherte und übertragene Daten manipulieren können: Unternehmen und Behörden werden auch intern überwacht, Daten und Dokumente können manipuliert werden. Davon sind nicht nur vernetzte Computer betroffen; über Datenträger sowie über optische und akustische Ausspähung (z.B. Abhören von Tastenklicks) sind auch nicht vernetzte Rechner potenziell verwundbar.

Der Präsidiumsarbeitskreis „Datenschutz und IT-Sicherheit“ der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) warnt deutsche und europäische Unternehmen, Behörden und Private vor der z.B. von der NSA vorgenommenen Installation von Hintertüren auf den wichtigsten Internet-Servern mit dem Ziel, auch in die angeschlossenen Unternehmens- und Behördennetze einzudringen. Dies belegen jedenfalls die von Edward Snowden vorgelegten Dokumente. Wenn wir davon ausgehen, dass ausschließlich die Industriestaaten der G8 betroffen sind, entspricht das durchschnittlich 10.000 Servern pro Nation.


Zu den damit möglichen Angriffen gehören Überwachung, Ausspionieren und Manipulation von:
  • Banken - insbesondere von Kontendaten, Überweisungen und Geldanlagen (SWIFT) sowie Kurs- und Börsendaten.
  • vermittelten und durchgeleiteten Nachrichten (Mails, Dateien, Dokumente) auf Servern von Telekommunikationsunternehmen.
  • Kraftwerken, Strom- und Gasversorgung, Pipelines, Chemieprozesse, Wasserversorgung, Fehlsteuerung von Robotern.
  • in Clouds gespeicherten Daten (bis hin zur Löschung), Benachteiligung bestimmter Benutzer, Abschalten von Clouds.
  • Eindringen in die Rechner von Zeitungen, Zeitschriften und Sendern: Auslesen geplanter Sendungen, Manipulation von Dokumenten, Kommunikation mit Informanten.
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