Wieso eigentlich haben Tausende Deutsche erdbebengeschädigten Japanern ungefragt angeboten, bei ihnen zu Hause unterzukommen, bieten flehenden Afrikanern jedoch nicht einmal einen Platz in einem Flüchtlingswohnheim an? (Vielleicht, weil wir fürchten, dass Armut anstecken kann.) Sind die Unterscheidung zwischen Flucht vor wirtschaftlicher und kriegsbedingter Misere sowie der Begriff der "sicheren Drittstaaten" moralisch haltbar? (Ich glaube nicht.)
Abwehren und vertrösten
Oft wird gesagt, es genüge nicht, Flüchtlinge aufzunehmen, man müsse vielmehr die Bedingungen der Flucht verändern - aber die Zukunftsmusik einer potenziell gerechten Welt tröstet die Ohren der heute Leidenden nicht.
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