28.10.2009

Die Chemiefalle: Hormone im Trinkwasser [Doku] [SWR]

Im Naturparadies Alpen stehen Forscher vor einem Rätsel. Im Thuner See beobachten sie mysteriöse Veränderungen an den Felchen. Fast die Hälfte der Fische hat missgebildete Geschlechtsteile. Sind chemische Stoffe, die ähnlich wie Hormone wirken, die Ursache für die Deformation? Droht auch den Menschen Gefahr?

Der Film beschäftigt sich mit den Auswirkungen hormonaktiver Chemikalien. Hormonaktive Chemikalien bestimmen unseren Lebensalltag. Sie stecken in Plastik, Kosmetik, Medikamenten und gelangen laufend in die Umwelt. Gleichzeitig machen Wissenschaftler weltweit alarmierende Beobachtungen: Eisbären bringen Zwitter zur Welt, Fische verweiblichen, Kaulquappen entwickeln sich nicht mehr zu Fröschen. Und: Die Spermienqualität der europäischen Männer soll sich in den letzten 50 Jahren massiv verschlechtert haben. Hormone in winzigen Mengen steuern Entwicklung und Verhalten von Tier und Mensch. Chemikalien ähneln oft den körpereigenen Hormonen und können das sensible System stören - besonders gefährlich ist das bei Schwangeren und Säuglingen.

Die Chemieindustrie sieht dennoch keine Gefahr. Gesetzliche Kontrollmechanismen funktionieren nicht. Der Film zeigt Auswirkungen von hormonaktiven Chemikalien. Ist die zehn Monate alte Lilly ein Opfer dieser Substanzen? Sie ist weder Junge noch Mädchen. Und was ist mit dem 37 Jahre alten Oliver J.? Seine Frau kann nicht schwanger werden, weil sich in seinem Ejakulat überhaupt keine Spermien befinden. Zufälle oder Vorboten einer bedrohlichen Entwicklung?

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