14.03.2013

Namibia - Ein Dorf testet das bedingungslose Grundeinkommen / Herbert Jauch, Aktivist und Mitbegründer des Projekts BIG [Audio]

[faz / 22.01.2013] Was passiert, wenn tausend Menschen jeden Monat Geld bekommen, ohne dafür zu arbeiten? Macht solch ein bedingungsloses Grundeinkommen die Menschen faul und abhängig? Oder frei und fleißig? Diese Frage sollte ein Feldversuch in einem Dorf in Namibia beantworten. Die Tübinger Ethnologin Dr. Sabine Klocke-Daffa war während des Experimentes vor Ort.
Dass das Projekt ein großer Erfolg war. 100 Dollar sind auch für namibische Verhältnisse keine riesige Summe. Dafür bekommt man etwas Maismehl, Tee, Zucker und ab und zu etwas Fleisch. Doch selbst dieser kleine Beitrag machte eine Menge aus. Es gab so gut wie keine Unterernährung mehr, die Kinder weinten nachts nicht mehr vor Hunger und konnten sich in der Schule besser konzentrieren. Auch die Kriminalitätsrate sank: Auf den umliegenden Farmen wurde kaum noch gewildert. Frauen, die vorher gelegentlich genäht hatten, kurbelten ihr Geschäft an. Sie reisten nach Windhoek, um auch dort ihre Kleider zu verkaufen. Zudem konnten die Menschen ihr Ansehen in der Gemeinschaft steigern.
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Erfahrungen durch das Projekt eines "Basislohns für alle" in Namibia 
[Dradio / 04.03.2013] Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle wird in vielen Industrienationen immer wieder kontrovers diskutiert. In Namibia findet die Idee dagegen bereits ihre Umsetzung.
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Herbert Jauch, Aktivist und Mitbegründer des Projekts BIG-Koalition, verteidigt das Projekt im Deutschlandradio Kultur [Audio]
[Dradio / 04.03.2013] Für ihn ist eines der wichtigsten Argumente für einen solchen Mindestlohn für alle die in Namibia beobachtete Reduzierung lebensbedrohlicher Armut nach Einführung eines solchen Mindestlohns, etwa durch Unterernährung. "Vor allem unter den unterernährten Kindern konnten wir feststellen, dass statt 42 Prozent der Kinder im Dorf nur noch weniger als zehn Prozent unterernährt waren", sagte Jauch.  
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