11.10.2011

Ich glaube ja, die eskalieren jetzt die "Terroranschläge" solange, bis das endlich den Trojaner von der Titelseite vertreibt.

[Fefe] Das gemeinsame Bundesterrorzentrum legt nach und sperrt den ganzen Berliner Hauptbahnhof. Ich glaube ja, die eskalieren jetzt die "Terroranschläge" solange, bis das endlich den Trojaner von der Titelseite vertreibt.
weiter:

[Fefe] So langsam kommen ja auch mal Details raus, in was für Fällen eigentlich Trojaner eingesetzt werden. Die Online-Apotheke hatten wir ja schon, dieser Fall hier ist auch nicht terroristischer:

Der Freistaat setzt auch auf heimliche Einbrüche. "Die manuelle Installation der Software (...) erfolgte auf Zielrechnern, die sich in einem Firmenbüro befanden", steht in der Antwort des bayrischen Innenministeriums

Oh Mann. So ein bisschen ein flaues Gefühl habe ich ja schon in der Magengegend, wenn ich sowas lese. Ich rede ja schon länger davon, dass man Trojaner auch bei verdeckten Einbrüchen installieren kann, ging aber davon aus, dass es sowas nur in US-TV-Serien gibt und nicht in der Realität. Und wisst ihr, wie die ihren verdeckten Einbruch rechtfertigen? Es habe ja einen Durchsuchungsbeschluss gegeben! Einen Durchsuchungsbeschluss!!

Naja, denkt sich jetzt vielleicht der eine oder andere, das werden sicher die übelsten Terroristen seit Osama bin Vader gewesen sein. Nun, äh, nein.

In dem Verfahren ging es um drei Personen, die Kleidung und Drogerieartikel gestohlen und im Ausland weiterverkauft haben sollen.

Den Fall mit der Onlineapotheke hatten wir ja schon erwähnt, und ein dritter Fall ging um das hier:

In einem weiteren Fall verdächtigten die Behörden einen Nürnberger, Drogen und Dopingmittel aus dem Ausland einzukaufen, um sie an Türsteher und Personen aus dem Rotlichtmilieu weiterzuverkaufen.

[l] Ah, "der CCC lügt" scheint die neue Linie der Innenminister zu sein. Auch der Herrmann aus Bayern fängt jetzt damit an.

"Hier werden zum einen Missverständnisse verbreitet und zum anderen vom Chaos Computer Club (CCC) falsche Behauptungen in die Welt gesetzt", sagte Herrmann der Passauer Neuen Presse.

Was für eine Frechheit! Bei so einem Vorwurf würde man ja denken, dass er auch etwas konkretes benennen kann, was wir angeblich falsch gemacht haben sollen, aber da haben seine PR-Berater offensichtlich noch nichts gefunden:

Was der Club konkret falsch gemacht habe, sagte der Minister nicht.

Na super.

Aber wartet, wird noch besser! Ein Money Quote jagt das nächste!

[Unions-Bundestagsfraktionsvize Günter Krings] warf im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung dem CCC vor, er habe die Sicherheitsbehörden des Bundes leichtfertig unter Generalverdacht gestellt.

Das ist ja großartig! Kann man sich gar nicht ausdenken!

Bisher gebe es keinerlei Belege dafür, dass die analysierte Software tatsächlich illegal eingesetzt worden sei.

Ja, stimmt, so gut wie keine. Bis auf dass das Landgericht Landshut das geurteilt hat. Aber hey, solche unwichtigen Randdetails kann man schonmal durcheinanderbringen.

Krings forderte, der Club solle an der Aufklärung mitwirken und sein Wissen einbringen, um das Internet sicherer zu machen. "Das wäre tatsächlich ein Dienst an unserem Gemeinwesen."

Sehen wir genau so. Deshalb haben wir ja auch gerade eine tiefe Sicherheitslöcher in infizierte PCs reißende Malware aus dem Verkehr gezogen.

Update: Ooooh, das wird ja immer besser! Das Innenministerium von Bayern hat jetzt auch eine Argumentationslinie dafür, wieso das Landgerichtsurteil nicht zählt:

Das Landgericht Landshut entschied im Januar in einem der fünf Fälle, dass das Aufnehmen von Bildschirmfotos rechtswidrig war. Das Landesinnenministerium hingegen argumentiert, dass die Genehmigung auch Bildschirmfotos umfasst - und verweist darauf, dass es dazu noch keine höchstrichterliche Entscheidung gibt.

Mit anderen Worten: Urteile von Landgerichten zählen nicht.

Update: Ein Jurist weist mich gerade auf folgendes hin:

Die Meinung vom Innenministerium ist schon deswegen Bullshit, weil bei solchen Beschlüssen das LG die höchste Instanz *ist* - darüber gibt's nix mehr.
weiter:

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