03.04.2013

Propaganda - Das Auswärtige Amt beendet Zusammenarbeit mit der DPA und wechselt zur Amerikanischen AP [2012]

[KSTA / 2012] Nach mehr als 50 Jahren beendet das Auswärtige Amt die Zusammenarbeit mit der deutschen Nachrichtenagentur dpa zugunsten der dapd. Diese besitzt jedoch kein eigenes umfassendes Auslandskorrespondenten-Netz.
Auch dapd ist eine ganz normale Nachrichtenagentur. Aber: dapd besitzt kein eigenes umfassendes Auslandskorrespondenten-Netz. Die Auslandsnachrichten bezieht die Agentur von AP, der führenden US-Agentur. dapd übersetzt deren Meldungen und bietet sie in Deutschland an. Und wo, könnte man fragen, ist nun das Problem, wo doch offenbar nur ein Dienstleister gegen den anderen ausgetauscht wird?

Das Problem ist, dass es einen Unterschied macht, mit welchem kulturellen und politischen Vorverständnis von Geschichte und Gegenwart ein Land beschrieben und analysiert wird. Es macht einen Unterschied, ob ein Franzose mit seiner Erinnerung an die koloniale Vergangenheit Frankreichs über Nordafrika oder Indochina berichtet, oder ein deutscher Journalist mit ganz anderen Augen die Gegenwart des arabischen Raums betrachtet. Es macht einen Unterschied, ob ein Amerikaner oder ein deutscher Journalist aus Vietnam oder dem Irak berichtet. Die Sichtweise ist eine andere und die Schlüsse, die daraus gezogen werden, sind es meist auch.
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Druck auf AP und Medienmanipulation durch das Pentagon:
[Wikipedia] Der Auslandsdienst von DAPD wird wie bisher mit Material des weltweiten AP-Korrespondentennetzes erarbeitet. Umgekehrt wertet AP für ihre Berichte aus Deutschland den ddp aus.
Anlässlich einer ehrenvollen Erwähnung (national citation) der journalistischen Exzellenz für den AP-CEO Tom Curley von der William Allen White Foundation am 6. Februar 2009 in der University of Kansas kritisierte Curley den anwachsenden Druck des US-Militärs auf unabhängige Berichterstatter in Kriegsgebieten und eine zunehmende Beeinflussung der Medien durch das US-Verteidigungsministerium.

Seit dem Irakkrieg 2003 seien elf AP-Journalisten für mehr als 24 Stunden festgenommen worden und allein 2008 hatte das US-Militär weltweit acht Journalisten mehr als 48 Stunden arrestiert.[5] Wenn die festgenommenen Journalisten dazu bereit wären, ihre Kollegen schlechtzumachen (to trash other people), kämen sie umgehend wieder frei. Andernfalls hielte man sie zwei bis drei Wochen lang fest und setze sie weiteren Befragungen aus.[5] Führende Kommandeure hätten ihm zu verstehen gegeben, dass man die AP und ihn zerstören (ruin) wird, wenn er und die Nachrichtenagentur AP weiterhin auf ihren journalistischen Prinzipien bestünden.

Nach AP-Informationen ist eine für Public Relations zuständige Dienststelle namens «Joint Hometown News Service» auf einem früheren Luftwaffen-Stützpunkt in San Antonio, Texas. Dort produziere man Wort- oder Bildberichte, die unter falscher Quellenangabe den Medien zugespielt werden. Für 2009 sehe man die Herausgabe von 5400 Pressemitteilungen, 3000 Fernsehspots und 1600 Rundfunkinterviews vor.
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