27.09.2011

Merkel bei Jauch: Die ARD probt Staatsfernsehen

[jacobjung] Seit gestern Abend wissen gut vier Millionen deutsche Fernsehzuschauer, wie sich Staatsfernsehen anfühlt. Wer bei Günther Jauch mit einer Gesprächsrunde zum Papstbesuch mit Thomas Gottschalk gerechnet hatte, der sah sich getäuscht.

Spontan lud sich „Mutti“ stattdessen selber bei Deutschlands beliebtestem Schwiegersohn ein und einmütig präsentierten beide 60 lange Minuten eine Dauerwerbesendung unter dem apokalyptischen Titel „Kampf um den Euro“.
Die „Tanzkarte“ von Günther Jauch dürfte gut gefüllt sein. Deutschlands Politik-Darsteller wissen das neue Format bereits jetzt zu schätzen und versuchen einen Platz in der Sendung zu ergattern, die sich wie keine andere anbietet, um unwidersprochen Phrasen zu dreschen, sich öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen und ausgiebig Selbstdarstellung zu betreiben.

Ein liebenswürdiges Publikum quittiert jede noch so belanglose Sprechblase mit freundlichem Applaus und der Moderator setzt nur von Zeit zu Zeit seinen einstudierten dümmlichen Blick auf, um der Kanzlerin mit einer scheinkritischen Frage die nächste Vorlage für ein weiteres, nach Beifall heischendes Statement zu liefern.
weiter:

1 Kommentar:

  1. " Ein liebenswürdiges Publikum quittiert jede noch so belanglose Sprechblase mit freundlichem Applaus"

    Das ist völliger Unsinn, denn man hat im Hintergrund schon genau gehört, was es unruhig wurde. Hätte sich der Schreiber des Blogs mal die Sendung selbst und ganz genau angesehen, wäre ihm das aufgefallen!

    AntwortenLöschen