18.11.2011

Transparency fordert angesichts der Grippesaison Unabhängigkeit von medizinischen Sachverständigen und Beratern

[Transparency International] Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland fordert die Bundesregierung auf, bei medizinisch folgenreichen Entscheidungen für die Bevölkerung für die Unabhängigkeit der medizinischen Berater und Sachverständigen zu sorgen, die solche Entscheidungen beeinflussen oder treffen. Hier darf es keine Interessenkonflikte geben.
Die Zusammensetzung des saisonalen Grippeimpfstoffes wird jährlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO anhand der Verbreitung von Grippeviren weltweit festgelegt. Bisher hat die WHO ein Schreiben von Transparency Deutschland vom 11.01.2011 nicht beantwortet, in dem gefordert worden war, nach dem Skandal mit der Schweinegrippe-Impfung für die Zukunft sicherzustellen, dass keine Mediziner mit finanziellen Verbindungen zu den Impfstoffherstellern als Sachverständige dienen dürfen.

Die WHO und die nationalen Aufsichtsbehörden, die für Zulassung und Qualität der Impfstoffe zuständig sind, haben es außerdem bisher versäumt, den Impfstoffherstellern die Erstellung von Studiendaten zur Auflage zu machen, die hinsichtlich der Wirksamkeit des Impfstoffs dem Stand der Kenntnis entsprechen. Damit wird der Öffentlichkeit der Sachverhalt einer möglicherweise fragwürdigen Wirksamkeit der Grippeimpfung durch die verantwortlichen Behörden vorenthalten. Das dient bestenfalls der Absatzförderung von Impfstoffen, nicht aber dem kritisch-bewussten Umgang der Menschen mit ihrer Gesundheit und erst recht nicht der Glaubwürdigkeit von amtlichen Sachverständigen-Entscheidungen.

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