06.02.2013

Finanzindustrie - Lauter kriminelle Einzelfälle

[blaetter / 02.2013] Seit einiger Zeit kommt es knüppeldick: Immer häufiger werden Aktivitäten ruchbar, bei denen sich der normale Durchschnittsbürger fragt, was denn eigentlich wirklich los ist in den Chefetagen der Finanzindustrie. Bewegten sich die Verfehlungen bis zum Ausbruch der Finanzkrise 2007 noch meist innerhalb legaler Grenzen – und bestanden eher in völlig verfehlten Einschätzungen des eigenen Geschäfts –, so haben sie seither mehr und mehr den Rahmen jeglicher Legalität verlassen. Und fast immer dabei: die Deutsche Bank.
Der wichtigste Zinssatz unserer Finanzwelt, der LIBOR, wurde jahrelang manipuliert, unter anderem vom größten deutschen Bankhaus. Geschäfte in Billionenhöhe wurden auf teils falschen Grundlagen abgeschlossen und führten in zahlreichen Fällen zu vollkommen unberechtigten Gewinnen auf der einen und zu entsprechenden Verlusten auf der anderen Seite.[1] Bilanzen wurden mutmaßlich wiederholt gefälscht, so ein weiterer Vorwurf gegen die Deutsche Bank. Aber natürlich nicht ständig, nur eben dann und wann, wenn es gerade passte.
Und wie verhält es sich mit Geldwäsche? Aber ja doch, und zwar bitte nicht kleckern, sondern klotzen, so wie die britische Investmentbank HSBC, die tonnenweise Drogengelder (zum Teil per Lastwagen) aus Mexiko in die USA bringen ließ. Ein 340 Seiten starker Bericht der amerikanischen Ermittler gewährt hier Einblicke in tiefste Abgründe.[2]
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