13.02.2013

Gysi und die Stasi - Neue Episode einer unendlichen Geschichte

[DRadio / 11.02.2013] Der Ablauf der never ending story bleibt mehr oder weniger der gleiche. Es tauchen Dokumente auf, die nahelegen, der Rechtsanwalt Gysi sei doch nicht nur SED-Genosse, sondern auch inoffizieller Mitarbeiter des Mielke Ministeriums gewesen. Gysi bestreitet dies vehement, gegebenenfalls auch erfolgreich vor Gericht. Seine politischen Widersacher sehen sich währenddessen in dem bestätigt, was sie schon immer gesagt haben. Und für die parteipolitische Auseinandersetzung - zumal in Wahlkampfzeiten - gibt es nur einen logischen Schluss: Wenn Gysi ein Stasimann war - ist die PDS oder jetzt die Linke eine Stasipartei. Solche Etiketten erleichtern die politische Auseinandersetzung. Was auch die Linke ihrerseits begriffen hat, wenn sie die Konkurrenz samt und sonders als Kriegsparteien abqualifiziert.

Jeder ahnt, dass der Jurist Gysi bei der soundsovielten eidesstattlichen Versicherung in der selben Sache, die er ja obendrein freiwillig abgegeben hat, seine Formulierungen so sorgfältig ausgewählt hat, dass sie unanfechtbar sind. Wenn die Medieninszenierung dennoch so tut, als wäre die rein formale Einleitung eines staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens schon ein neuer Sachstand und Gysi müsste vielleicht drei Jahre in den Knast, dann ist das einfach albern. Genauso Theaterdonner, wie der erweckte Anschein der Immunitätsausschuss habe Ende Januar Gysis Immunität aufgehoben.
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