20.02.2013

Rechte Ideologie und Propaganda in israelischen Lehrbüchern - „Schreckliche Erziehungsmethoden“

[hintergrund / 20.02.2013] Palästinensische Bankangestellte, Kindergärtner, Zahnärzte und Automechaniker – in israelischen Schulbüchern existieren Araber als „normale Personen“ nicht. Sie würden lediglich als „Bedrohung“ und „Problem“ reflektiert. Die Lehrbücher dienten als Werkzeuge zur „Einimpfung diskriminierender und rassistischer Anschauungen“ und „Ignoranz“ gegenüber den arabischen Nachbarn, sagt Nurit Peled-Elhanan, Autorin einer Studie mit dem Titel „Palästina in israelischen Schulbüchern. Ideologie und Propaganda in der Bildung“*. Mit prästabilisierten Negativ-Klischees und Zerrbildern würden jüdische Jugendliche in die Armee eingezogen, „um die israelische Politik gegen die Palästinenser durchzusetzen, deren Lebenswelt ihnen unbekannt ist und deren Existenz sie fürchten und ablehnen gelernt haben“. Der Staat Israel habe zu keinem Zeitpunkt die Friedenserziehung und die Koedukation von jüdischen und palästinensischen Schülern gefördert.
Peled-Elhanan ist Literaturwissenschaftlerin und Professorin an der Hebrew University of Jerusalem, wo sie Spracherziehung lehrt. Sie ist Friedensaktivistin und Mitbegründerin des Russell-Tribunals zu Palästina, das 2009 nach der Operation „Cast Lead“ der israelischen Armee auf dem Gaza-Streifen ins Leben gerufen wurde. 2001 erhielt sie den Sacharow-Preis des Europäischen Parlamentes. Susann Witt-Stahl sprach kurz vor der Knesset-Wahl mit Nurit Peled-Elhanan über die Erziehung zum Rassismus und Militarismus im israelischen Bildungssystem sowie den Rechtsruck in ihrem Land.
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