08.12.2011

Erös: Drei Viertel der Afghanen fordern einen sofortigen Abzug der NATO [16.11.2011]

Gründer der Kinderhilfe Afghanistan zeichnet düsteres Bild
Reinhard Erös im Gespräch mit Tobias Armbrüster

[DRadio] Laut Reinhard Erös hat sich die öffentliche Sicherheit in Afghanistan in den zehn Jahren des Afghanistan-Einsatzes dramatisch verschlimmert. Unter der Zivilbevölkerung seien noch nie so viele Tote zu beklagen gewesen wie in diesem Jahr.
Ich arbeite im Paschtunen-Gebiet Südostafghanistans, wo nur Amerikaner sind, und dort gelten bei praktisch allen, mit denen ich spreche, vom Dorfbürgermeister oder vom einfachen Bauern rauf bis zum, ich sage es mal so, Distrikt-, bis zum Regierungspräsidenten, würde man in Deutschland sagen, dort gelten die Ausländer gleich die Amerikaner als Besatzer, die raus müssen. Und die Umfragen erst der letzten Monate in Afghanistan, übrigens eine davon durch die Konrad-Adenauer-Stiftung - die ist ja nicht berühmt dafür, dass sie islamistische Thesen vertritt -, die Umfragen sagen deutlich, drei Viertel der afghanischen Bevölkerung insgesamt möchten, dass die Ausländer sofort abziehen, weil sie Besatzer sind. Und das gilt bei den Paschtunen-Stämmen im Süden des Landes, noch einmal, die die Hälfte der Bevölkerung repräsentieren, die fast alle Aufständischen, vor allen Dingen die Taliban repräsentieren, ich würde sagen, bei über 90 Prozent. Das heißt, ohne den Abzug, physisch erkennbar, optisch erkennbar, der amerikanischen Truppen in Afghanistan, wird es in Afghanistan keinen Frieden geben.
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