04.07.2012

Spekulationen um Giftanschlag - Forscher finden Polonium in Arafats Kleidung / Wer ist Marwan Barghuthi?

[RP] Der 2004 verstorbene Palästinenserführer Jassir Arafat ist möglicherweise durch radioaktives Gift ums Leben gekommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Al Dschasira in Auftrag gegebene Untersuchung. Der Sender ließ unter anderem Kleidungsstücke, die der PLO-Führer in den Tagen vor seinem Tod getragen hatte, von einem Labor im Schweizer Lausanne untersuchen. Dabei fanden die Forscher erhöhte Werte des radioaktiven Stoffes Polonium-210. Mit diesem Gift war 2006 in London der russische Regimekritiker Alexander Litwinenko getötet worden.
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What Killed Arafat? - Arafat's widow calls to exhume his body
[AlJazeera] A nine-month investigation suggests that the late Palestinian leader may have been poisoned with polonium.
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Marwan Barghuthi?
 (arabisch ‏مروان البرغوثي‎, DMG Marwān al-Barġūṯī, palästinensisch-arabisch: Marwān il-Barghūthi, häufig Barghuti oder Barghouti geschrieben; * 6. Juni 1959 in Kobar bei Ramallah) ist ein palästinensischer Politiker. Derzeit verbüßt er in Israel eine fünffache lebenslange Freiheitsstrafe. Verurteilt wurde er wegen mehrfachen Mordes und Terrorismus.
Barghuthi überlegte, Nachfolger von Jassir Arafat zu werden und aus dem Gefängnis heraus für die Präsidentschaft zu kandidieren. Ihm wurden gute Chancen eingeräumt, die Wahl zu gewinnen, denn sowohl die breite Bevölkerung als auch radikal-islamistische Palästinenser hätten Barghuti nach Einschätzung von Experten unterstützt.Der als charismatisch angesehene Barghuti hatte in der Bevölkerung einen starken Rückhalt; besonders bei jungen Menschen war er beliebt. Auf Druck seiner Fatah-Bewegung verzichtete er aber auf die Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl. Die Fatah hatte bereits den als gemäßigt geltenden früheren Ministerpräsidenten Mahmud Abbas als Kandidaten gekürt, der Arafat als Chef der PLO gefolgt ist und von den Vereinigten Staaten gestützt wird.

Für den eigentlichen Prozess lehnte er auch den gestellten Pflichtverteidiger ab und verbot ihm, ihn zu vertreten. Er bestritt sowohl die Anklage als auch die Rechtmäßigkeit des Verfahrens und weigerte sich, den Gerichtshof als solchen anzuerkennen. Sowohl sein Anwalt, dessen Anwesenheit im Zuschauerraum vom Gericht vorgeschrieben wurde, als auch der Angeklagte blieben den Rest des Prozesses passiv und stellten den etwa 100 Zeugen der Anklage keine einzige Frage. Nur am 29. September sprach Barghuthi in seinem Abschlussplädoyer eine Stunde lang, bezog sich jedoch nicht auf die Anklagepunkte, sondern wiederholte nur seine Ablehnung des gesamten „politisch motivierten“ Verfahrens.
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