Wer denkt, Stanford wäre über solchen Forschungspfusch erhaben, der irrt.
Was die Studie tatsächlich sagt ist, dass sie keine “signifikanten” oder “robusten” Unterschiede im Nährwertgehalt von ökologischen oder konventionell angebauten Lebensmitteln gefunden haben, dass sie aber feststellten, dass Bio-Lebensmittel 30% weniger Pestizidrückstände aufweisen. Obwohl sich die Pestizidwerte im Rahmen der Sicherheitsrichtlinien der amerikanischen Umweltbehörde (EPA) bewegten, sollte darauf hingewiesen werden, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Pestiziden kumulativ sind und dass das, was wir als sicher erachten, nicht mit der EPA übereinstimmen muss! Wie wir z.B. am 21.08.2012 berichtet haben, können Herbizidrückstände auf genveränderten Feldfrüchten Fortpflanzungsprobleme verursachen. Eine Belastung mit Organophosphaten kann nach mehreren Studien führender Universitäten zu Frühgeburten und zu ADHD als auch zu einer niedrigeren Intelligenz bei Kindern führen.weiter:
Die Stanford Studie betonte außerdem, dass das Risiko, Antibiotika resistente Bakterien aufzunehmen, bei konventionellen Geflügel und Schweinefleisch 33% höher ist als bei ökologischem. Erinnern Sie sich an unseren Artikel über “Superbugs” (resistente Schädlinge)? Das amerikanische Landwirtschaftsministerium rechtfertigt aufgrund solcher Lebensmittel-Sicherheitsbedenken regelmäßig die Bestrahlung und Sterilisierung von Lebensmitteln, siehe unser Bericht vom 28.08.2012 – und diese Studie zeigt im Grunde, dass Bio-Produkte nicht sterilisiert werden müssen, weil sie viel sicherer sind.
Die Meta-Analyse stellt weiter fest, dass Bio-Produkte mehr Phosphor enthalten und dass Öko-Geflügel mehr Vaccensäure und mehr organische Phenole enthalten, die eine antioxidative und krebshemmende Wirkung haben. Ein paar Studien legten nahe, daß Bio-Milch signifikant mehr Omega 3 Fettsäuren enthalten könnte.
Study: Are Organic Foods Safer or Healthier Than Conventional Alternatives?: A Systematic Review
[annals.org]
Background: The health benefits of organic foods are unclear.
Purpose: To review evidence comparing the health effects of organic and conventional foods.
Data Sources: MEDLINE (January 1966 to May 2011), EMBASE, CAB Direct, Agricola, TOXNET, Cochrane Library (January 1966 to May 2009), and bibliographies of retrieved articles.
Data Synthesis: 17 studies in humans and 223 studies of nutrient and contaminant levels in foods met inclusion criteria. Only 3 of the human studies examined clinical outcomes, finding no significant differences between populations by food type for allergic outcomes (eczema, wheeze, atopic sensitization) or symptomatic Campylobacter infection. Two studies reported significantly lower urinary pesticide levels among children consuming organic versus conventional diets, but studies of biomarker and nutrient levels in serum, urine, breast milk, and semen in adults did not identify clinically meaningful differences. All estimates of differences in nutrient and contaminant levels in foods were highly heterogeneous except for the estimate for phosphorus; phosphorus levels were significantly higher than in conventional produce, although this difference is not clinically significant. The risk for contamination with detectable pesticide residues was lower among organic than conventional produce (risk difference, 30% [CI, −37% to −23%]), but differences in risk for exceeding maximum allowed limits were small. Escherichia coli contamination risk did not differ between organic and conventional produce. Bacterial contamination of retail chicken and pork was common but unrelated to farming method. However, the risk for isolating bacteria resistant to 3 or more antibiotics was higher in conventional than in organic chicken and pork (risk difference, 33% [CI, 21% to 45%]).
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