19.09.2012

Schaut nach Bergkamen - Bergkamen hat seine Wasserversorgung wieder in kommunale Verantwortung zurückgeholt

[ver.di PUBLIK] Über hundert Jahre lang war die Aktiengesellschaft Gelsenwasser für die Trinkwasserversorgung in Bergkamen zuständig, 2008 hat die Stadt das selbst übernommen. Warum?
ver.di PUBLIK | Ist das gelungen?
Schäfer | Ja. Wasserpreis und -qualität sind gleich geblieben und unsere Stadtwerke machen mit Trinkwasser Gewinn. Der geht jetzt aber nicht mehr wie früher an die Aktionäre von Gelsenwasser. Zum einen gleichen wir damit die 2,1 Millionen Euro Verluste unserer beiden Bäder und der Eissporthalle aus. Und darüber hinaus bekommt Bergkamen noch 500.000 Euro Gewinnausschüttung im Jahr.

ver.di PUBLIK | Gibt es weitere Vorteile?
Schäfer | Ein wichtiger Vorteil der Kommunalisierung ist, dass wir als Kommune jetzt handlungsfähiger sind. Wir machen zum Beispiel Förderprogramme für Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden und E-Mobilität, und in unseren Freizeit­einrichtungen gibt es familienfreundliche Preise. Oder wir haben einen Strom­spartarif für Geringverbraucher eingeführt. Außerdem sind unsere Gewerbesteuereinnahmen deutlich gestiegen. Das liegt daran, dass Stadtwerke nicht wie Großkonzerne ihre Verluste irgendwo auf der Welt mit Gewinnen verrechnen können.
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