19.09.2012

INDECT - Viele Mitgliedstaaten betreiben selbst Vorhaben der Verhaltenserkennung.

[Heise] Nicht nur die EU finanziert mit INDECT die Forschung zur digitalen Rasterfahndung: Viele Mitgliedstaaten betreiben selbst Vorhaben der Verhaltenserkennung

Unter dem Motto "Do more with less" wird die polizeiliche Überwachung automatisiert. Der Widerstand dagegen richtet sich jedoch nicht gegen jene, die derartige Systeme bestellen: Betreiber großer Einkaufszentren, Verkehrsbetriebe, die Polizei oder Grenzwächter. Auch die großen Rüstungsfirmen geraten nicht ins Visier kritischer Kampagnen, obwohl die permanente Rasterfahndung ohne deren Produkte nicht denkbar wäre. Stattdessen fokussiert jetzt auch das Kollektiv Anonymous auf das EU-Projekt INDECT.
Dabei verwundert, warum vielen Aktivisten ausgerechnet INDECT zum Symbol der zunehmend automatisierten Überwachung wird. Unter Beteiligung deutscher und italienischer Rüstungsfirmen sowie weiterer Militärzulieferer verspricht beispielsweise ein anderes EU-Forschungsprojekt Sicherheit gegen "Hooliganismus" bei Fußballspielen und G8-Gipfeln und der Handhabung "herkömmlicher Gewalt" (EU-Gipfel im unsichtbaren Hochsicherheitstrakt). Das "Integrated Mobile Security Kit" (IMSK) ist dafür sogar mit einem höheren Budget als INDECT ausgestattet (Die Großen Brüder von INDECT). Federführend ist die schwedische Rüstungsschmiede Saab AB. In diesen Wochen soll ein Prototyp des sogenannten "System of Systems" präsentiert werden.

Die EU hatte bereits ab 1996 ein Forschungsprojekt finanziert, das nicht weniger als die Vorhersage von verdächtigem Verhalten zum Ziel hatte. Unter dem Titel CROwd MAnagement with Telematic Imagine and Communication Assistance (CROMATICA) nahm eine Software Vergleiche bewegter Bilder vor und meldete Auffälligkeiten [http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/1953770.stm].
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