15.08.2012

Folter für den Staatsfeind - Maßnahmenkatalog, mit dem Bradley Manning zermürbt werden sollte

Der Anwalt von Bradley Manning hat Ende Juli einen Antrag auf Klageabweisung gestellt, der sich darauf begründet, dass sein Klient einer ungesetzlichen Bestrafung vor jeglicher Gerichtsverhandlung ausgesetzt wurde. Der Antrag findet sich jetzt im Netz veröffentlicht. Aus ihm geht in einer Vielzahl von Details hervor, mit welchen Methoden Manning zermürbt werden sollte. Der Begriff Folter ist für die Gesamtheit der Maßnahmen, die in der Schrift des Anwalts dokumentiert sind, nicht übertrieben.
Wie sein Anwalt dokumentiert, soll Manning 258 Tage in Einzelhaft verbracht haben.

"Unter der POI-Einstufung musste Manning jedes Mahl alleine und nur mit einem Löffel essen. Er durfte mit keinem anderen Häftling sprechen. Ihm wurde eine Matraze für Selbstmordgefährdete gegeben, in der das Kissen integriert ist und eine unzerreißbare Sicherheitsdecke, die extrem grob war und Ausschlag und Schürfwunden auf Mannings Haut verursachte. Die Decke war steif und passte sich den Körperkonturen nicht an und hielt ihn so auch nicht warm. Er durfte keinerlei persönliche Gegenstände in seine Zelle mitnehmen. Erlaubt war ihm ein Buch oder ein Magazin. Wenn er es nicht las, wurde es ihm weggenommen. Ebenso vor dem Schlafengehen. Körperübungen in der Zelle waren ebenfalls untersagt. Jeder Ansatz, Liegestützen oder Bauchmuskelübungen zu machen, wurde sofort von Wachleuten beendet. Bevor er sich schlafen legte, musste er sich bis auf die Unterhose ausziehen.

Manning musste um Toilettenpapier bitten, wenn er auf die Toilette gehen wollte. Er musste so lange warten, bis ihm die Wachen welches gaben. (…) Manning wurde alle fünf Minuten von den Wachleuten gefragt, ob er ok sei. Niemals waren alle Lichter in der Zelle gelöscht. Darüberhinaus gab es Licht vom Flur die ganze Nacht über. (…) Manning musste von 5 Uhr morgens bis 10 Uhr nachts wachbleiben, es war ihm nicht erlaubt, sich in dieser Zeit hinzulegen oder sich so zu setzen, dass sich sein Rücken gegen die Zellenwand lehnen konnte. Er durfte nur 20 Minuten täglich die Zelle verlassen, um in einem Hof, halb so groß wie ein Basketballfeld Runden zu gehen, mit Fuß-und Handfesseln, alleine, nur mit Wachpersonal. Sitz- oder Stehgpausen waren nicht erlaubt."
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1 Kommentar:

  1. da wäre Guantanamo auch nicht viel schlimmer, fürchte ich. Aber das ist ein typisches Verhalten der US-Amerikaner und ganz besonders des Militärs.
    Schießt aber ein Hubschrauberpilot Zivilisten mit der Bordmaschinenkanone wie ein Arnika ab, passiert gar nichts weiter.

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