10.08.2012

US-Druck auf Schweizer Banken - "Was macht Euer Papa?"

[FR-online] US-Steuerfahnder sind für rüde Methoden bekannt. Nun berichtet eine Schweizer Zeitung, die US-Polizei habe zwei Schweizer Teenager stundenlang verhört, nur weil ihr Vater Vermögensverwalter sei. Er ist einer von 10.000 Schweizer Bankern, die sich neuerdings fürchten müssen.
"Wo ist Euer Papa? Was macht Euer Papa? Muss er manchmal für seine Arbeit in die USA?", fragten die US-Beamten. Sechs Stunden lang dauerte die Befragung der beiden Minderjährigen. Weder die Eltern noch die Großeltern wurden in dieser Zeit benachrichtigt.

Im April hatten fünf Schweizer Großbanken - Crédit Suisse, Julius Baer Co AG, HSBC Private Bank (Suisse), die Zürcher Kantonalbank und die Basellandschaftliche Kantonalbank - den USA die Namenslisten ihrer Mitarbeiter übermittelt, die telefonische, elektronische oder geschäftliche Verbindungen mit US-Steuerbürgern unterhalten. Die Banken hatten eingewilligt, um Sanktionen der US-Behörden abzuwenden.

Seither raten die Schweizer Banken den Mitarbeitern, die auf der Liste stehen, auf Reisen in die USA zu verzichten. Doch befürchten Banker auch, von Drittländern aus in die USA ausgeliefert zu werden. "Ich rate meinen Kunden, die Schweiz nicht mehr zu verlassen", zitiert die Tribune de Genève den Genfer Anwalt Douglas Hornung, der um die 40 Banker berät, die auf der Liste stehen.
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