23.08.2012

Jain und seine Army - Die Deutsche Bank ist weder deutsch noch eine Bank

[Hintergrund] Anshu Jain, seit 1995 leitender Angestellter der Londoner Niederlassung der Deutschen Bank, ist ihr neuer Chef. Seit einem Jahrzehnt ist er mit 150 Millionen Euro jährlich der bei Weitem höchstbezahlte Angestellte einer deutschen Aktiengesellschaft. Gleichzeitig arbeiten sich deutsche Medien „kritisch“ am 15-Millionen-Einkommen von Jains bisherigem Chef Josef Ackermann ab. Diese Dauerbeschäftigung mit dem Peanuts-Gehalt des Schweizer Panzeroffiziers d.R. zeigt, wie die deutschen Leitmedien das Bild der Deutschen Bank manipulieren – und es weiter tun werden.
Jain und seine Army deklarieren sich als Teil der westlichen Demokratie. Bei Bedarf werden aber auch deren Regeln gebrochen – routinemäßig. So steht in den USA die Deutsche Bank zusammen mit Goldman Sachs erneut unter vielfacher Anklage. Sie profitierten am meisten von den Rettungsmilliarden der US-Regierung. Die Deutsche Bank gehörte mit Jain zu den Banken, die mit den frühzeitigen Wetten auf fallende US-Immobilien betrügerische Milliardengewinne gemacht haben sollen. Mit Zinswetten, Cross Border Leasing und anderen Finanzprodukten hat die Bank Kommunen, andere Banken und Anleger getäuscht; ob in den USA, Deutschland oder Italien – Dutzende von Gerichtsverfahren laufen, der Bundesgerichtshof (BGH) verurteilte die Bank wegen Falschinformation zur Zahlung einer halben Million Euro Schadenersatz. Der kurzfristig vor dem Ausbruch der Krise gekaufte US-Immobilienfinanzierer MortgageIT wurde von der US-Regierung auf Schadenersatz verklagt, in einem Vergleich einigte sich die Deutsche Bank mit dem Gegner auf eine Zahlung von 200 Millionen US-Dollar. Klagewellen rollen auf die Deutsche Bank zu. Sie hat in den letzten Jahren dreistellige Millionensummen an Bußgeldern gezahlt. Hauptverantwortlicher: Jain. Doch weder er noch sonst ein Manager zeigen Unrechtsbewusstsein. Sie stehen über dem Gesetz. Bußgelder sind Betriebskosten.

Die Deutsche Bank ist mit Jain keine Bank, sondern endgültig eine Vorfeldorganisation mehrerer Hedgefonds. Mit ihrer mafiaähnlichen Doppelstruktur kann man sie sich auch als Finanzkraken vorstellen, der vielarmig zwischen dem dunklen Reich der Schattenbanken und dem vermittelt, was in den Kapitaldemokratien „Öffentlichkeit“ genannt wird – politisches und Rechtssystem, Medien, Bürger und Bankkunden.
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