27.08.2012

Nestlé : Ermordeter kolumbianischer Arbeitsführer - Verschleppte Verantwortung

[DW] Vor sieben Jahren wurde ein Arbeiterführer in Kolumbien ermordet. Menschenrechtler stellten Strafantrag: Nestlé trage eine Mitschuld. Doch die Schweizer Justiz verschleppt die Anklage.
Er ist einer von 191 Beschäftigten, als Nestlé ein Joint Venture mit einem anderen Unternehmen plant. Er engagiert sich gegen diese Pläne. "Romero wurde zu einem der wichtigsten Gewerkschafter der Region und wegen seines Engagements immer wieder von lokalen Paramilitärs mit dem Tod bedroht", berichtet die Juristin Claudia Müller-Hoff, die beim Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte in Berlin (ECCHR) für den Fall zuständig ist.

Wegen der massiven Drohungen musste der Gewerkschafter im Rahmen eines Schutzprogramms zeitweise ins spanische Exil fliehen. Nach dem Ende des Programms geht Romero 2005 nach Kolumbien zurück und reicht Klage gegen seine Entlassung ein. "Gleichzeitig hat er sich auch vorbereitet auf eine Zeugenaussage vor einer öffentlichen Veranstaltung in der Schweiz über die Arbeitsbedingungen in Nestles kolumbianischem Tochterunternehmen", berichtet die Menschenrechtsaktivistin Müller-Hoff. Dazu kommt es jedoch nicht mehr. Kurz vor der Veranstaltung wird Romero von Mitgliedern einer paramilitärischen Todesschwadron entführt und grausam zu Tode gefoltert.
weiter:


Verwandte Beiträge:

1 Kommentar:

  1. Ob es dieses Todesschwadron gewesen sind, wage ich zu bezweifeln - das gab es sicherlich "Firmen-interne Lösungen". Fest steht jedenfalls das jeder, der eine solche Aussage vorbringen will, das ganz schon einmal schriftlich und am besten in Buchform, veröffentlicht. Es gibt genug Gründe das zu tun, denn eine Lebensversicherung ist bei solchen Dingen schon sehr wichtig; genauso gut gibt es einige Beispiele von Menschen, die eben aus diesem Grund noch leben und trotzdem ihre Aussagen machen konnten.

    Solange Konzerne wie Nestlé regelrecht Regierungen kaufen können, so lange wird nichts passieren und die Gier der Konzerne geht weiter wie bisher. Und Nestlé selbst ist nur ein Zweig eines viel größeren Unternehmens; man hat kaum Chancen dort jemanden belangen zu können. Das die Schweizer Justiz das ganze verschlampt hat zeigt einmal mehr, wie weit die Einflussnahme tatsächlich geht .
    Das hier ist nur ein Fall, der bekannt wurde, aber was ist mit den anderen Männern und Frauen, die schon lange unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen - durch Unfälle, Suizid usw.

    AntwortenLöschen